Schwefel  - Sulfur

Wirkstoff: Schwefel

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Sulfur

Schwefel

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Schwefel ist ein chemisches Element aus der Gruppe der Nichtmetalle. Er gehört zu den essenziellen Spurenelementen und ist in der VI. Hauptgruppe des Periodensystems zu finden. In der Erdkruste kommt Schwefel sowohl in reiner als auch in gebundener Form vor, etwa als Sulfide oder Sulfate. Große natürliche Vorkommen finden sich vor allem in vulkanisch aktiven Regionen, in heißen Quellen und Geysiren. Zudem ist Schwefel Bestandteil zahlreicher Gesteine und Minerale.

Auch im Stoffwechsel von Menschen, Tieren und Pflanzen ist Schwefel zu finden und übernimmt lebenswichtige Funktionen:
Er ist Bestandteil schwefelhaltiger Aminosäuren wie Methionin und Cystein, von Enzymen wie Coenzym A sowie von Vitaminen wie Thiamin (Vitamin B1). Darüber hinaus ist Schwefel an Entgiftungsprozessen in der Leber beteiligt und unterstützt den Aufbau von Haut, Haaren, Nägeln und Bindegewebe. Schwefelverbindungen spielen außerdem eine Rolle in der Immunabwehr und bei der Regulation von Entzündungsprozessen.

Pflanzen nehmen Schwefel in Form von Sulfat über ihre Wurzeln aus dem Boden auf. Sie setzen Schwefelverbindungen auch zur Abwehr von Fressfeinden ein. Besonders schwefelreich sind Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütler, wie zum Beispiel Brokkoli, Grünkohl oder auch Raps.


Wissenschaftlicher
Name:

 

 

Sulfur, Elementensymbol S

Synonyme/Trivialnamen:

Sulphur, Schwefel
24.6.2025
# Wirkstoffe

Sulfur in der Homöopathie

Sulfur gilt als eines der bedeutendsten homöopathischen Umstimmungsmittel, wenn der Körper in einer Reaktionsstarre feststeckt. Dr. Samuel Hahnemann sah es als Hauptmittel gegen das Miasma „Psora“ (griech. Jucken) an. Unter Miasma verstand er „krankmachende Kräfte“, die mit der Entstehung einer Krankheit zu tun haben.

Sulfur findet vielseitige therapeutische Anwendung - beispielsweise bei Haut- und Schleimhautproblemen, Hämorrhoiden oder Verdauungsbeschwerden. Sulfur regt den Stoffwechsel an, unterstützt die Ausleitung und kann durch seine Wirkung helfen, tiefsitzende Beschwerden an die Oberfläche zu bringen und zu lösen.

Für das homöopathische Arzneimittel Sulfur wird „sublimierter“ Schwefel verwendet: ein feines, gelbes Pulver mit schwachem, charakteristischem Geruch. Die Herstellung erfolgt nach den Vorgaben des Europäischen Arzneibuches.

Wie erkennt man einen Sulfur-Zustand?

In der Homöopathie wird Sulfur oft dann eingesetzt, wenn andere Mittel nicht die gewünschte Wirkung zeigen – besonders bei wiederkehrenden Beschwerden oder wenn Krankheiten „verschleppt“ wurden, um den kranken Körper wieder empfänglich für die Behandlung zu machen. Bei einem so umfassenden Arzneimittelbild ist es besonders wichtig, die charakteristischen Leitsymptome zu kennen.

Typisch für Sulfur sind Beschwerden in Verbindung mit Hitze, Brennen und Juckreiz, besonders nachts im Bett. Menschen mit Sulfur-Bedarf wirken oft körperlich träge, neigen zu Unordnung, zu Hautproblemen und reagieren empfindlich auf Wärme. Typisch ist ein flaues Magengefühl wie ein „Loch im Bauch“ gegen 11 Uhr vormittags. Sulfur-Menschen trinken gerne kalte Getränke. Mit Wasser zur Körperpflege stehen sie auf Kriegsfuß. Hautkontakt mit Wasser kann bestehende Beschwerden sogar verschlimmern. Absonderungen und Schweiße von Sulfur-Menschen riechen oft unangenehm nach faulen Eiern. Obwohl die eigene Körperhygiene häufig vernachlässigt wird, reagieren sie empfindlich auf schlechte Gerüche anderer.

Der Verdauungstrakt zeigt ebenfalls klare Hinweise auf Sulfur: morgendlicher Durchfall oder harte, schmerzhafte Verstopfung und juckende Hämorrhoiden.

Ein zentrales Thema bei Sulfur ist die Haut: Bei starkem Juckreiz lindert Kratzen zwar zunächst, hinterlässt jedoch ein brennendes Gefühl. Sulfur ist besonders angezeigt, bei Beschwerden durch unterdrückte Hautausschläge, etwa durch kortisonhaltige Salben.

Zwei Erscheinungstypen sind zu beobachten: der „Philosoph in Lumpen“, wie der amerikanische Homöopath Kent diesen Typus beschrieb, wirkt oft ungepflegt und unordentlich, mit schlanker, nach vorn gebeugter Haltung. Das Sulfur-Kind erinnert an den „Struwwelpeter“. Der zweite, „plethorische“ Typ ist eher rundlich und behäbig mit rötlichem Gesicht.

Wissenswertes

Bereits in vorgeschichtlicher Zeit war Schwefel als heilige, reinigende Substanz bekannt.

Überlieferungen zufolge wird Schwefel seit etwa 7.000 Jahren von den Chinesen als Desinfektionsmittel verwendet. Auch die alten Ägypter nutzten ihn um 2000 v. Chr. zur Desinfektion, aber auch als äußerlich angewandtes Heilmittel, zum Bleichen von Stoffen und zur Herstellung von Farben. Im 1. Jahrhundert v. Chr. erwähnt Dioskurides seine Verwendung in der Medizin. Die Römer nutzten Schwefel für pharmazeutische Zwecke. Ab dem frühen 12. Jahrhundert spielte Schwefel eine zentrale Rolle bei der Herstellung von Schießpulver und Ende des 18. Jahrhunderts gewann er bei der Herstellung von Schwefelsäure zunehmend an Bedeutung.

Der Naturforscher Antoine de Lavoisier erkannte schließlich im Jahr 1772, dass Schwefel ein chemisches Element ist. Im Jahr 1814 nahm Berzelius den Schwefel dann als „Sulphur” mit dem Symbol S in seine Atomgewichtstabelle auf.

In der Homöopathie wird Schwefel (Sulfur) bis heute als großes „Reinigungsmittel“ für Körper und Seele geschätzt, insbesondere, wenn unterdrückte Beschwerden wieder ins Bewusstsein oder an die Körperoberfläche treten und verarbeitet werden wollen.

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Homöopathische Anwendung von Sulfur

  • Hautbeschwerden, juckende Ekzeme
  • Leber- und Verdauungsschwäche
  • Bauchschmerzen
  • Hämorrhoiden
  • Krampfadern
  • Rheumatische Beschwerden
  • Schlafbeschwerden, nervöse Beschwerden
  • Schwächezustände
  • Verstimmungszustände
  • etc.

 

 

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Artikel von

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Christine Vinzent

  • Heilpraktikerin
  • Medical Writer
  • BTA
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